Mittwoch, 9. Mai 2018

[Rezension] Nur mal schnell das Faultier wecken von Knut Krüger

dtv junior
Mit Illustrationen von Verena Körting
192 Seiten, ab 8 Jahren
ISBN: 978-3-423-76210-6
Erschienen: 20.04.2018

Klappentext:

Finn, Zoe und Henry staunen nicht schlecht, als sich eines Tages ein Faultier zu ihnen in die Küche schwingt. Und was für ein Faultier das ist! Fred hängt nicht nur freundlich-lässig an der Deckenlampe, sondern futtert ihnen bald die Schoko-Pops weg und ist ausgesprochen anhänglich. Als er auch noch anfängt, einzelne Wörter nachzusprechen, ist allen klar: Fred gehört zur Familie. Doch im Gebüsch lauert bereits Faultierforscher Stockmann. Vor ihm müssen die Kinder ihren Fred unbedingt beschützen ...


Quelle: dtv

Rezension:

Letztes Jahr habe ich das Kinderbuch „Nur mal schnell das Mammut retten“ von Knut Krüger gelesen und da mir dieses richtig gut gefallen hat, habe ich mich sehr darüber gefreut, als ich in der dtv Vorschau entdeckte, dass es eine Fortsetzung geben wird. Wie schon beim Vorgänger, so finde ich auch hier den Titel richtig genial und das Cover total niedlich. Meine Neugier konnte das Buch sofort wecken und ich war schon sehr gespannt darauf zu erfahren, was für Abenteuer Henry, Finn, Zoe und natürlich Mammut Norbert mit dem Faultier Fred erleben werden.

Was würdet ihr tun, wenn sich plötzlich ein Faultier durch das Fenster zu euch in die Küche schwingen würde? Schreien? Vor Schreck in Ohnmacht fallen? Oder einfach erst einmal nur Staunen? Letzteres tun Finn, Zoe und Henry. Gerade waren sie beim Scrabble spielen noch am Diskutieren, welche Wörter man gelten lassen kann, da grinst ihnen plötzlich von der Deckenlampe ein Faultier entgegen und lässt die Kinder das Spiel im Nu vergessen. Das Faultier erhält recht schnell den Namen Fred und schleicht sich sofort in die Herzen der Kinder. Besonders Finn ist ganz begeistert von dem Faultier und möchte es unbedingt behalten. Fred scheint ihn auch sehr zu mögen und sich bei Finn zu Hause richtig wohl zu fühlen. Als er dann sogar beginnt, Wörter nachzuplappern, ist nicht nur Finn klar: Fred gehört zur Familie, sogar seine Eltern sind dieser Meinung. Doch dann taucht plötzlich ein angeblicher Faultierforscher namens Stockmann auf, der behauptet, dass Fred ihm gehöre. Er hegt keine guten Absichten, da sind sich die Kinder sicher und sie setzen alles daran, ihr geliebtes Faultier vor diesem fiesen Stockmann zu beschützen...

Nun ist also nach Henry Finn an der Reihe mit dem Erzählen. Man muss den Vorgänger übrigens nicht kennen, um hier alles verstehen zu können, da es sich um eine eigenständige Geschichte handelt. Allerdings gibt es sehr viele Rückblicke zum ersten Band, in welchen sehr viel verraten wird. Zum Verständnis mag es für dieses Buch hilfreich sein, wenn man „Nur mal schnell das Mammut retten“ nicht gelesen hat, nur hätte ich es persönlich besser gefunden, wenn die Erklärungen zum Geschehen im ersten Band nicht so detailreich wären. Ich rate daher eigentlich schon, lieber den Vorgänger zuerst zu lesen, da man sich hier ansonsten ziemlich spoilert.

In meinen Augen ist Knut Krüger hier eine richtig schöne Fortsetzung gelungen. Es gibt jede Menge zum Lachen und Schmunzeln und durch den Faultierforscher Stockmann wird die Geschichte zum Ende hin auch richtig spannend und lädt zum Mitfiebern ein. Auch zum Betrachten gibt es einiges, denn die Kapitelanfänge wurden mit tollen Illustrationen versehen, welche mich richtig begeistern konnten. Besonders die Zeichnungen von Faultier Fred finde ich unglaublich niedlich.

Erzählt wird die Geschichte, wie bereits erwähnt, aus der Sicht von Finn in der Ich-Perspektive. Mir war Finn auf Anhieb sympathisch. Ich kannte ihn ja bereits aus dem Vorgänger und schon da habe ich ihn sofort in mein Herz geschlossen.
Auch seine beiden Freunde Henry und Zoe sind zwei ganz liebe Kinder mit denen sich die Zielgruppe wunderbar identifizieren kann. Da hier beide Geschlechter vertreten sind, eignet sich das Buch sowohl für Jungen als auch für Mädchen. Zum Selberlesen würde ich es ab etwa 8 Jahren empfehlen. Der Schreibstil ist altersgerecht und sehr flüssig, die Schrift recht groß und die Kapitel schön kurz. Ich, als geübte Leserin, habe das Buch quasi in einem Rutsch durchlesen können und hatte dabei jede Menge Spaß. Ich kann es daher als Familienbuch sehr weiterempfehlen. Hier wird ganz bestimmt auch so mancher Erwachsene richtig viel Freude beim Lesen haben. Zum Vorlesen bietet sich „Nur mal schnell das Faultier wecken“ meiner Meinung nach auch prima an.

Wie in dem Vorgänger, so wird auch hier eine herrlich unterhaltsame Geschichte über Freundschaft und Zusammenhalt erzählt. Und auch das Thema Tierschutz kommt hier sehr kindgerecht zur Sprache. Zudem lernt man beim Lesen sehr viel über Faultiere. Auch ich als Erwachsene habe hier noch das ein oder andere dazugelernt. Irgendwie möchte ich jetzt auch ein Faultier als Haustier haben. Zuerst wurde ich mit dem Mammut-Fieber angesteckt, nun habe ich ein Auge auf die Faultiere geworfen. ;)
Mit einem Faultier kann man nämlich so allerhand erleben und viel Spaß haben. Okay, sie schlafen sehr viel, aber zum Kuscheln sind sie bestimmt immer bereit. Und vielleicht erwischt man ja auch so ein besonderes Faultier wie Fred eines ist. Fred kann nicht nur Wörter nachsprechen, er hat sogar noch ein anderes großes Talent, auf welches die Kinder am Ende des Buches stoßen.

Ich fand das Sprechen anfangs ja ein wenig merkwürdig, allerdings haben Freds Plappereien bei mir auch für so manchen Schmunzler gesorgt. Auch Fred und das Mammut Norbert zusammen sorgten bei mir für jede Menge Unterhaltung.

Ich bin ja nun sehr gespannt, ob es noch eine weitere Fortsetzung geben wird. Es fehlt ja schließlich noch Zoe, wäre doch nur gerecht, wenn auch sie mal dran ist mit dem Erzählen. Auf was für ein außergewöhnliches Tier sie wohl stoßen wird? Zuerst ein Zwergmammut, dann ein (sprechendes) Faultier...lassen wir uns überraschen. Ich würde mich jedenfalls sehr über ein weiteres tierisches Abenteuer mit Henry, Finn und Zoe freuen.

Fazit: Ein tierisch-schönes und witzig-freches Lesevergnügen für die ganze Familie! Mit „Nur mal schnell das Faultier wecken“ ist Knut Krüger in meinen Augen eine tolle Fortsetzung gelungen, welche von den ersten Seiten an zum Mitfiebern und Schmunzeln einlädt. Wer glaubt, dass Faultiere total langweilig und immer nur am Schlafen sind, der wird hier eines Besseren belehrt. Zumindest Faultier Fred sorgt für jede Menge Trubel und Chaos. Ich hatte hier sehr viel Spaß beim Lesen und vergebe volle 5 von 5 Sternen!







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