Montag, 26. März 2018

[Rezension] Manege frei für die Piratenklasse von Ulrike Schrimpf

Hardcover
Mit Illustrationen von Barbara Scholz
208 Seiten
AB 8 Jahren
ISBN: 978-3-8489-2106-5
Erschienen: 21.03.2018

Klappentext:
Die 2c von Frau Tüpfel ist eine echte Chaotenklasse! Bis Toby, der Erzieher, den Schülern Piratennamen gibt und die Piratenregeln einführt. Als die Klassenlehrerin sie zu einem Zirkusprojekt anmeldet, sind sie Feuer und Flamnme: Marlene mit der Augenklappe, die starke Alex, Benedikt mit dem Skateboard, Zarte-Seite-Lilly und die anderen. Bald überschlagen sich die Ereignisse ...


Quelle: AladinVerlag



 Rezension:

Von der Autorin Ulrike Schrimpf kannte ich bereits ihre Zara - Reihe, welche mir sehr gut gefallen hat. Als ich nun in der Vorschau des Aladin Verlages entdeckte, dass es ein neues Kinderbuch von ihr geben wird und dieses von Barbara Scholz, einer meiner liebsten Illustratorinnen, illustriert ist, wanderte „Manege frei für die Piratenklasse“ sogleich auf meine Wunschliste.

Die 2c kann man nur als die reinste Chaotenklasse bezeichnen. Seit der Erzieher Toby aber coole Piratennamen eingeführt und die Schüler die wichtigsten Regeln gelehrt hat, die ein echter Pirat wissen (und natürlich auch befolgen) muss, ist die 2c auch eine richtige Piratenklasse. Als so eine heißt es natürlich auch, spannende und aufregende Abenteuer zu erleben. Die Kinder sind daher sofort hellauf begeistert, als ihre Klassenlehrerin Frau Tüpfel sie bei einem Zirkusprojekt anmeldet. Von nun an gibt es Z-Tage und S-Tage, wobei die Z-Tage, also die Zirkustage, natürlich deutlich besser sind als die Schultage, denn an diesen proben die Kinder für ihre Zirkusaufführung. Ob Jonglieren, Hula-Hoop tanzen oder eine Trapeznummer einstudieren - die Piratenklasse nimmt alles, was man sich nur denken kann, in ihr Programm mit auf. Allerdings darf man nicht vergessen, dass wir es bei der 2c mit einer Chaotenklasse zu tun haben. Dass die Vorbereitungen für die große Aufführung daher nicht immer reibungslos und geordnet verlaufen, kann man sich denken…

Sieht das Cover nicht niedlich aus? Auch der Klappentext klingt richtig süß. Vielleicht hatte ich einfach zu hohe Erwartungen an das Buch, denn leider hat es mir nicht so gut gefallen.

Ich konnte mich zum einem mit dem Schreibstil einfach nicht anfreunden. Wir erfahren alles aus der Sicht von Marlene und da diese erst in die zweite Klasse geht, ist dementsprechend auch die Erzählweise sehr kindlich. Eigentlich mag ich so eine Art zu erzählen richtig gerne, nur fand ich sie hier teilweise etwas anstrengend zu lesen. Mir waren die Sätze manchmal zu sprunghaft und die Übergänge zu abrupt. Auch hat mich gestört, dass Marlene öfters andere Wörter verwendet, als üblich sind. So sagt sie zum Beispiel nicht „leider“, sondern „schade“. Oder nicht „zum Glück“, sondern „ein Glück“. Eigentlich finde ich diese Idee gar nicht schlecht, nur hat es mich beim Lesen immer ziemlich irritiert und mich aus meinem Lesefluss gerissen.

Die Charaktere aber haben mir sehr gut gefallen. Marlene ist ein ganz liebes Mädchen und auch ihre Klassenkameraden fand ich sehr sympathisch. Zum Schmunzeln gebracht hat mich immer, wenn die Piraten sich aufgestellt und alle nacheinander ihre Piratennamen ausgerufen haben. Diese sind sehr kreativ, wie „Charly Augenklappe“ oder „Firewoman“.

Das Buch hat schon so ein paar lustige Einfälle zu bieten. Dennoch hielt sich mein Lesespaß hier leider in Grenzen. Mir war die Geschichte einfach zu langweilig und ich habe mich beim Lesen stellenweise auch dabei ertappt, dass ich angefangen habe, den Text nur noch zu überfliegen. Vielleicht lag es auch einfach an mir, vielleicht war das Buch einfach nicht so meins. Ich hätte mir hier mehr Spannung gewünscht und dadurch, dass wir alles aus der Sicht von Marlene erfahren, hat es mir auch manchmal an Erklärungen gefehlt. So habe ich mich gefragt, ob die 2c eine Klasse mit lernschwachen Kindern ist. Vielleicht liege ich da falsch, aber zumindest bei Marlene habe ich mich immer wieder gefragt, ob sie ein klein wenig an Autismus leidet. Aber wie gesagt, ich kann mich da auch irren, ich hatte nur eben manchmal den Eindruck, dass es so ist.

In meinen Augen wurde hier eine sehr schöne Idee nicht so gut umgesetzt. Neben der wenig aufregenden Handlung haben mich auch die Illustrationen enttäuscht. Die, die vorhanden sind, sind natürlich klasse, da habe ich bei Barbara Scholz auch nichts anderes erwartet. Ich hatte nur mit mehr Bildern gerechnet.

Was mir aber noch sehr gut gefallen hat, waren die schön kurzen Kapitel und deren Überschriften, die ich sehr amüsant fand. Auch der Piraten-Schlachtruf, den die Klasse immer wieder ausruft, hat mir richtig gut gefallen. Reimen kann Ulrike Schrimpf wirklich klasse, mit ihren Reimtexten konnte sie mich bereits in ihrer Zara - Reihe richtig begeistern.

Fazit: Obwohl das Buch ein paar sehr nette und lustige Ideen zu bieten hat, bin ich dennoch leider enttäuscht von „Manege frei für die Piratenklasse“. Vermutlich war es einfach nicht das Richtige für mich, mir war die Geschichte zu langweilig und stellenweise zu wirr erzählt, was vermutlich an der kindlichen Erzählweise gelegen hat. Wirklich schade, aber ich kann dem Buch leider nur 2,5 - hier gerundet auf 3 von 5 Sternen geben. 





Vielen Dank an den Aladin Verlag, der mir das Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat!

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